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UNSER LIVESTREAM

Seit dem 21. August schreibt der Sofer Stam – unser Schreiber – Zur an einer neuen Torah-Rolle. Dieser hochspirituelle Prozess ist geprägt von äußerster Sorgfalt, tiefer Versenkung und beständigem Gebet.

Jeder einzelne Buchstabe muss nach jahrtausendealten Regeln in präziser Handarbeit ausgeführt werden. Die Torah umfasst insgesamt 304.805 Buchstaben, von denen keiner fehlen oder fehlerhaft sein darf. In der jüdischen Tradition gilt jeder Buchstabe als Träger göttlicher Energie – so wird das Schreiben selbst zu einem Akt der Heiligung.

Der gesamte Prozess wird im Livestream übertragen und macht sichtbar, was sonst im Verborgenen geschieht: die Entstehung eines Sefer Torah, so wie er seit über zweieinhalb Jahrtausenden überliefert und weitergegeben wird.

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Auch die Dimensionen machen die Besonderheit sichtbar: Eine Torah umfasst 304.805 Buchstaben. Sie wird auf etwa 62 Pergamentblättern geschrieben, die zu einer Rolle von bis zu 30 Metern Länge zusammengenäht werden. Der Schreibprozess erfordert tägliche Konzentration, Präzision und spirituelle Disziplin – und ist damit eine Praxis, die weit über das Handwerk hinausgeht.

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„Die ewige Schrift – Eine Torah für Dresden“ öffnet so neue Perspektiven: Die Entstehung der Torah wird zu einem Ereignis, das religiöse Praxis mit öffentlichem Leben verbindet. Dresden wird für eineinhalb Jahre zu einem Ort, an dem Schrift als Kulturtechnik erfahrbar wird – als Symbol der Erinnerung, als lebendige spirituelle Tradition und als Ausgangspunkt für Dialog und Begegnung.

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DAS TORAHPROJEKT

In einem europaweit bislang einzigartigen Format wird in Dresden erstmals der vollständige Schreibprozess einer Torah-Rolle öffentlich sichtbar gemacht. Mit dem Projekt „Die ewige Schrift – Eine Torah für Dresden“ rückt ein heiliger Vorgang, der traditionell im Inneren der Synagoge verborgen bleibt, mitten in den Stadtraum.

Im Zentrum steht ein eigens errichteter Schreibpavillon auf dem Vorplatz des Stadtmuseums Dresden, leicht versetzt zur Wilsdruffer Straße. Der Pavillon ist in seiner architektonischen Gestaltung bewusst einfach und funktional gehalten, zugleich aber durch die große Schaufensterverglasung zum Stadtraum hin geöffnet. So wird er zu einem transparenten Atelier, das Passantinnen und Passanten erlaubt, den Schreiber – den Sofer Stam – unmittelbar bei seiner Arbeit zu beobachten. Ergänzend dazu werden regelmäßige Live-Übertragungen angeboten, die den Prozess auch digital zugänglich machen.

Über einen Zeitraum von rund 18 Monaten entsteht hier eine vollständige Sefer Torah. Sie wird Buchstabe für Buchstabe nach den überlieferten Regeln des Judentums geschrieben – auf handgefertigtem Pergament, mit spezieller Tinte und einer geschärften Feder. Strenge Vorschriften legen fest, wie die Buchstaben zu formen sind, wie viele Zeilen jede Spalte haben darf und wie der Text zu gliedern ist. Jeder Fehler muss korrigiert werden, da die Torah nur dann gültig ist, wenn sie vollkommen fehlerfrei geschrieben wurde.

Das Projekt wird getragen von der Jüdischen Kultusgemeinde Dresden - eine junge, lebendige und egalitäre liberal-chassidische Gemeinde. Sie bietet jüdischen Mitgliedern ebenso wie nichtjüdischen Fördermitgliedern einen offenen Ort der Gemeinschaft, des Lernens und der Feier jüdischer Traditionen. Sie versteht sich als lebendiger Ort des religiösen Lebens, des interkulturellen Dialogs und der kulturellen Bildung. Mit zahlreichen Veranstaltungen und Projekten stärkt sie die Sichtbarkeit jüdischen Lebens in der Stadt und in der Region.

Der Pavillon ist dabei mehr als ein Raum des Schreibens. Er bildet das Herzstück eines umfassenden Bildungs- und Kulturprogramms, das Ausstellungen, Vorträge, Workshops und künstlerische Formate umfasst. Das Stadtmuseum Dresden fungiert als zentraler Kooperationspartner und Rahmengeber, hinzu kommen zahlreiche weitere Partnerinstitutionen aus Bildung, Wissenschaft und Kultur. So entsteht ein Projekt, das religiöse Tradition, historische Bildung und zeitgenössische Kunst miteinander verbindet.

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